Novene zur heiligen Klara von Assisi

 

(Vorbereitungsgebet: Heilige Klara, in meiner Not komme ich zu dir, um dich einzuladen, Fürbitte für mich bei Gott einzulegen. Mit großem Vertrauen wende ich mich an dich. Millionen Menschen in aller Welt preisen dich der Gnaden wegen, die du ihnen durch deine vielvermögende Fürsprache vermittelt hast. Gib, dass ich mich am Ende dieser Novene ihnen mit Freude und Dank anschließen kann, weil auch mir durch dich die Erhörung meiner Bitte zuteil wurde. Amen.)

 

Diese Novene zur hl. Klara ist als kleine Broschüre bei uns erhältlich.

(in deutsch, französisch und englisch)

 

 

 

 

1. Tag

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Die Geburt der heiligen Klara

 

Die heilige Klara wurde im Jahr 1194 in Assisi geboren. Aus dem Mund ihrer Mutter wissen wir eine kostbare Einzelheit über ihre Geburt: Während ihrer Schwangerschaft, als die Zeit ihrer Niederkunft nahe war, betete sie in der Kirche vor dem Gekreuzigten, Er möge sie die Geburt gesund überstehen lassen. Da vernahm sie eine Stimme, die ihr zurief: „Frau, zage nicht, du wirst ohne Gefahr ein Licht zur Welt bringen, das die Erde selbst heller leuchten lassen wird.“

 

Bei der Taufe ließ sie deshalb dem Kind den Namen Klara geben: Strahlendes Licht.

 

Gebet: Jesus, Du hast gesagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wandelt nicht in der Finsternis, sondern hat das Licht des Lebens.“ (Joh 8,12) Schon vor ihrer Geburt hast Du die heilige Klara als Licht angekündigt. Sie strahlt Licht von deinem Licht. Ich danke Dir dafür und bitte Dich: Öffne mein Herz für Dein Licht, damit es aus mir leuchte und ich dadurch den Vater im Himmel preise. Amen.

 

Liebe heilige Klara, von dir sagt Papst Alexander IV. in der Heiligsprechungsbulle: „Weil aber ein großes und herrliches Licht nicht verborgen bleiben kann, vielmehr die Strahlen seiner Klarheit offenbart, darum erglänzt auch in ihrem Leben die Kraft ihrer Heiligkeit in vielen und mannigfaltigen Wundern…“ – In mir und um mich ist es oft dunkel. Erflehe mir etwas von der Kraft deines strahlenden Lichtes und bitte für mich in meinem besonderen Anliegen … Amen.

 

Vater unser … Gegrüßet seist du, Maria … Ehre sei dem Vater …

 

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2. Tag

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Die Berufung der heiligen Klara

 

In der Fastenzeit des Jahres 1211 predigte der heilige Franziskus in Assisi. Unter den zusammengeströmten Volksscharen lauschte niemand aufmerksamer als Klara, die Tochter eines Adeligen. Der frohe Bettler Gottes sprach von der Eitelkeit der Welt, sprach vom armen Jesus. Armut Jesu! Dieses Wort, so treu von ihm vorgelebt, war für Klara eine neue Offenbarung. Sie erkannte: Bruder Franz soll mein Führer in der Nachfolge Jesu sein.

 

Nach einigen Begegnungen mit dem heiligen Franziskus, in denen sie seine Freude an dem armen und demütigen Jesus und sein unbedingtes Vertrauen zum himmlischen Vater tief in sich aufnahm, entschloss sie sich, seinem Beispiel zu folgen in einem Leben nach dem Evangelium.

 

In San Damiano fand Franziskus für Klara eine bleibende Stätte. Sie, die nun nicht mehr „in der Welt“ war, strahlte durch ihr Leben Christus in die Welt hinein und zog viele auf den gleichen Weg: Jesus, der Sohn Gottes war ihr Weg geworden.

 

Gebet: Jesus, Du hast gesagt: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, er nehme täglich sein Kreuz auf sich und so folge er mir nach.“ (Mt 16,24). – Die heilige Klara hat Deinen Ruf gehört und ist Dir gefolgt: Lass mich Dich immer wieder anschauen, im Schauen Deinen Weg für mich erkennen und ihm folgen. Amen.

 

Liebe heilige Klara, Dein Blick war beständig auf Jesus gerichtet. Erflehe mir eine innige Liebe zu Ihm und daraus Kraft für mein Leben. Ich bitte dich um deine Fürbitte in meinem besonderen Anliegen … Amen.

 

Vater unser … Gegrüßet seist du, Maria … Ehre sei dem Vater …

 

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3. Tag

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Klaras Liebe zum armen Jesus und zum gekreuzigten Heiland

 

Wie der heilige Franziskus stand auch die heilige Klara staunend vor dem Geheimnis der Menschwerdung Gottes. Die Armut und Demut Jesu hatten es ihr angetan. Sie schaute das Leben Jesu wie in einem Spiegel und sagte über seine Geburt: „Dies ist der Anfang des Spiegels, in den wir täglich schauen wollen… – Ihn betrachte und beschaue und begehre, täglich nachzuahmen!“ Die heilige Klara wollte selber arm sein, weil sie spürte, so dem Geheimnis Christi näher zu kommen, und etwas von der Liebe zu erfahren, mit der Gott uns geliebt hat. Sie ließ sich ergreifen und bewegen und folgte Jesus, der arm und bloß am Kreuze hing. Ihm ähnlich, betete sie mit ausgespannten Armen und wurde so zu einem lebendigen Segenszeichen für die Welt.

 

Gebet: Jesus, Du hast gesagt: „Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat.“ (Joh 4,34). Der Wille Gottes hat in Dir Gestalt angenommen von der Krippe bis zum Kreuz: Lass mich Dich täglich neu annehmen als lebendigen Willen Gottes und so Dir immer ähnlicher werden. Lass mich zum Segen werden. Amen.

 

Liebe heilige Klara, du hast mit ganzer Hingabe den geliebt, der für uns arm und schwach geworden ist. Erflehe mir ein kindliches Herz, und lehre mich das rechte Staunen, damit ich Jesus in mich einlasse und Seine Liebe durch mich sichtbar werde. Bitte für mich in meinem besonderen Anliegen … Amen.

 

Vater unser … Gegrüßet seist du, Maria … Ehre sei dem Vater …

 

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4. Tag

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Die Liebe der heiligen Klara zum allerheiligsten Altarsakrament

 

Als die Sarazenen im Jahre 1240 die Stadt Assisi bestürmten und bis zum Kloster San Damiano vordrangen, ließ die heilige Klara, die krank daniederlag, sich zur Tür hinführen und vor die Feinde legen. Dabei trug ein Priester ein silbernes Ziborium mit dem heiligen Leib des Herrn vor ihr her. Sie betete unter Tränen: „Herr, ich bitte Dich, behüte Du Deine Dienerinnen, die ich jetzt nicht mehr beschützen kann…“ Darauf hörte sie vom Ziborium her eine Stimme wie die Stimme eines Knäbleins an ihr Ohr dringen: „Ich werde euch immer behüten.“ Sofort flohen die Feinde über die Mauer des Klosters.

 

Zur Zeit des heiligen Franziskus und der heiligen Klara war der lebendige Glaube an Jesus im Tabernakel sehr verflacht. Die Gotteshäuser waren verwahrlost und das heiligste Sakrament wurde ehrfurchtslos behandelt. Umso fester war ihr Glaube an die persönliche Gegenwart des Herrn im Sakrament, um so glühender ihre Liebe und Anbetung und das Verlagen, sich von Ihm lieben zu lassen.

 

Mit ehrfürchtiger Anbetung und tiefer Ergriffenheit empfing die heilige Klara den Herrn in der Gestalt des Brotes. Während sie Ihn empfing zitterte sie am ganzen Leib, so berichten ihre Mitschwestern. Mit diesem Sakrament wusste sie sich eins mit allen Geheimnissen unsres Glaubens. In der Kraft dieser Gott-Vereinigung konnte sie sich vertrauensvoll vor die Feinde legen lassen. Sie hielt ihre Schwachheit hin und war eine offene Schale, wurde selbst ganz Tabernakel des Herrn, und die Feinde mussten der Macht Gottes in der heiligen Klara weichen. Das Kloster und die Stadt Assisi blieben verschont.

 

Gebet: Jesus, Du hast gesagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben, und es in Fülle haben.“ (Joh 10,10) Im allerheiligsten Altarsakrament bietest Du mir diese Fülle an, und mit Sehnsucht verlangst Du danach, Dich mit mir zu vereinigen: Ich danke dir dafür und bitte dich: Komm, mein Jesus, und erfülle mich mit Dir. Amen.

 

Liebe heilige Klara, wenn ich dich anschaue, erfasst mich eine tiefe Sehnsucht. Ich möchte so glauben und anbeten können wie du. Erflehe mir von Jesus diese Gnade, damit Er auch mich gebrauchen kann als Werkzeug Seines Friedens und Seiner barmherzigen Liebe. Bitte für mich bei Jesus in meinem besonderen Anliegen … Amen.

 

Vater unser … Gegrüßet seist du, Maria … Ehre sei dem Vater …

 

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5. Tag

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Die heilige Klara ein Abbild der lieben Gottesmutter

 

Von glühender Liebe zu Jesus gedrängt, verließ die heilige Klara in der Nacht das Elternhaus und begab sich zur Portiuncula-Kapelle, wo der heilige Franziskus mit den Brüdern auf sie wartete. Im Heiligtum der lieben Gottesmutter überreichte er ihr das Ordensgewand. Das ist bezeichnend für ihr ganzes Leben. Ihr Biograph sagt dazu: „Nirgendwo durfte der Orden am Abend der Zeiten zur Blüte erweckt werden, als im Kirchlein derer, die als erste und würdigste von allen einzig und allein Mutter und Jungfrau zugleich war.“ Klara wollte „den Fußspuren Christi und Seiner heiligsten Mutter“ folgen. In der unbefleckten Gottesmutter schaute sie den reinsten Spiegel der allerheiligsten Dreifaltigkeit. Wie Maria öffnete sie sich dem Anruf Gottes und wirkte in der Stille des Gebetes und in demütiger Verborgenheit. Wie Maria ließ sie sich auf das Leben Jesu ein in Armut und Selbstentäußerung von der Krippe bis zum Kreuz. Vom Heiligen Geist erfüllt erkannte sie das eine Notwendige für die Kirche ihrer Tage und aller Zeiten: Das Leben nach dem Evangelium.

 

Maria und Klara haben die frohe Botschaft Jesu gelebt. Uns darf das Wort der heiligen Klara Geschenk und Ansporn sein: „Seiner liebsten Mutter hange fest an, die einen solchen Sohn geboren hat…“

 

Gebet: Jesus, vom Kreuz herab hast Du zu Deinem Jünger gesagt: „Siehe da deine Mutter.“ (Joh 19,27) Wie der himmlische Vater Dich dem jungfräulichen Schoß Deiner Mutter anvertraut hat, hast Du mich in das Herz Deiner Mutter gelegt. Lass mich in diesem Herzen mit dir vereinigt sein zur Ehre des Vaters, zu Deiner Ehre und zur Ehre des Heiligen Geistes. Amen.

 

Liebe heilige Klara, in dir finde ich das Wesen meiner himmlischen Mutter. Darum kann ich auch dich in großem Vertrauen „Mutter“ nennen. Schau mich an mit der Liebe einer Mutter und hilf mir in meinem besonderen Anliegen … Amen.

 

Vater unser … Gegrüßet seist du, Maria … Ehre sei dem Vater …

 

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6. Tag

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Der unerschütterliche Glaube der heiligen Klara

 

Es war nur noch ein einziges Brot im Kloster, als der Hunger und die Zeit des Essens vor der Tür standen. Die heilige Klara befahl der Schwester, das Brot zu teilen, den einen Teil den Brüdern zu schicken, den anderen für die Schwestern zu behalten. Von der zurückbehaltenen Hälfte ließ sie, gemäß der Zahl der armen Frauen, fünfzig Stücke schneiden und sie ihnen auf den Tisch der Armut legen. Da gab die ergebene Tochter zur Antwort, hier wären die früheren Wunder Christi nötig, um von diesem so winzigen Brot fünfzig Teile zu erhalten. Darauf erwiderte die Mutter und sprach: „Meine Tochter, tue unbekümmert, was ich sage!“ Die Tochter beeilte sich, der Mutter Auftrag zu erfüllen, und Mutter Klara beeilte sich, fromme Seufzer zu ihrem Herrn Jesus Christus für ihre Töchter zu entsenden. Da mehrte sich durch göttliche Freigebigkeit jenes kleine Brot in der Hand der austeilenden Schwester, und alle in der Klostergemeinschaft bekamen ein reichliches Stück Brot.

 

Gebet: Jesus, Du hast gesagt: „Alles, um was ihr betet und bittet – glaubt, dass ihr es schon empfangen habt, und es wird euch zuteil werden.“ (Mk 11,24) Staunend stehe ich vor dem Glauben der heiligen Klara. Es ist Dein Glaube, o Jesus. Soviel Du in mir bist, soviel kann ich glauben. Komm, sei in mir. Ich glaube, Herr, hilf meinem Unglauben. Amen.

 

Liebe heilige Klara, dein Glaube ist Brot für deine Schwestern geworden und Quelle tiefer Freude. Erflehe mir ein kindliches und demütiges Herz, das alles von Gott erwartet. Setze deinen Glauben für mich ein, damit „Brot“ werde und neues Leben in meinem besonderen Anliegen … Amen.

 

Vater unser … Gegrüßet seist du, Maria … Ehre sei dem Vater …

 

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7. Tag

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Die heilige Klara wirkt Wunder im Zeichen des Kreuzes

 

„Der geliebte Gekreuzigte erwiderte die Liebe der Liebenden, und sie, die ob des Geheimnisses des Kreuzes in solcher Liebe entbrannt, wird durch die Macht des Kreuzes in Zeichen und Wundern verherrlicht.“ So selbstverständlich steht es in den Schriften der heiligen Klara. In der Tat, für die Schwestern in San Damiano war es selbstverständlich, mit ihren Krankheiten zur heiligen Mutter zu gehen. Die Heilige bezeichnete die Kranken mit dem lebenspendenden Kreuz, und sofort wurden sie von Taubheit, Stummsein, Wassersucht, Blindheit und anderen Gebrechen befreit.

Dieses wunderbare Wirken Gottes durch die heilige Klara konnte nicht verborgen bleiben. Schon bald kamen die Einwohner von Assisi zu ihr, und mit ihrem gewohnten Heilmittel, dem heiligen Kreuzzeichen, erlangte sie die Gesundheit des Leibes und der Seele; denn auch böse Geister mussten der Macht des Kreuzes weichen. Auch nach ihrem Heimgang in die ewige Freude Gottes vergaß die Heilige die Menschen nicht.

 

Viele Zeichen ihres liebenden Wirkens könnten angeführt werden. Oft legte man nur ihren Schleier auf die Kranken, und das Vertrauen wurde belohnt. Wenden auch wir uns mit kindlichem Vertrauen an diese große Fürsprecherin.

 

Gebet: Jesus, Du hast gesagt: „Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen.“ (Joh 12,32) Ziehe mich an Dich, lass mich trinken aus dem Strom Deiner barmherzigen Liebe. Mein göttlicher Arzt, in Deinem Kreuz ist Heil: Heile mich! Amen.

 

Liebe heilige Klara, Jesus ließ dich erkennen, dass die Liebe zu Gott eine durchbohrte Liebe ist, die dich mit Ihm an das Holz des Kreuzes heftet und Seine erbarmende Liebe sichtbar macht. Lass mich an die Kraft des Kreuzes Jesu in meinem Leiden glauben.

Segne mich mit dem Zeichen des Kreuzes, und hilf mir in meinem besonderen Anliegen … Amen.

 

Vater unser … Gegrüßet seist du, Maria … Ehre sei dem Vater …

 

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8. Tag

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Das Leben der heiligen Klara, ein Leben für die Kirche

 

Als der heilige Franziskus die Kirche in San Damiano wieder aufbaute, stieg er auf die Mauer der Kirche und rief in großer Freude und Erleuchtung des Heiligen Geistes einigen dort in der Nähe weilenden Armen zu: „Kommt und helft mir beim Bau des Klosters San Damiano, denn von nun an werden dort Frauen wohnen, durch deren ruhmvollen und heiligen Wandel unser himmlischer Vater in Seiner ganzen heiligen Kirche verherrlicht werden wird.“ – Einige Jahre später erfüllte sich diese Vision in der Berufung der heiligen Klara, die darin „die überreiche Güte Gottes und Seine überfließende Barmherzigkeit und Liebe“ erkannte.

Diese Liebe war für sie Gabe und Aufgabe zugleich. Sie lebte im Herzen der Kirche, deren Mitte die Feier der heiligen Eucharistie ist. Wie Maria stand sie unter dem Kreuz und wirkte in geistiger Mutterschaft apostolisch durch ihr Sein in Christus. Sie war davon überzeugt, dass ihr Leben und das Leben ihrer Schwestern einen unmittelbaren Einfluss auf das Wachsen der Kirche hat. Darum lebte sie verborgen, darum war die Klausur für sie wie ein erweiterter Tabernakel, in dem sie unaufhörlich mit Jesus vereint das Lob des Vaters sang, Ihn anbetete und im täglichen Ringen um Selbstentäußerung die Verdienste Jesu aufopferte für das Heil der Kirche und Welt.

 

In dieser Überzeugung und Verantwortung für die Kirche schrieb sie der heiligen Agnes von Prag: „So halte ich dich für eine Gehilfin Gottes selbst und für eine Stütze der gebrechlichen Glieder Seines unaussprechlichen Leibes.“ – Klaras Leben war Kirche geworden.

 

Gebet: Jesus, Du hast gesagt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.“ (Joh 15,5) Erhalte in mir die Bereitschaft, mich immer neu von Dir binden zu lassen, damit ich in Dir bleibe und Frucht bringe. Amen.

 

Liebe heilige Klara, Jesus hat dich berufen, stellvertretend für die Vielen da zu sein. Auch mir hat er eine Aufgabe in seiner Kirche anvertraut. Lass mich tief durchdrungen sein von Seiner liebenden und helfenden Gegenwart und dem Vertrauen, dass Er in mir wirkt und Frucht bringt. Hilf mir in meinem besonderen Anliegen … Amen.

 

Vater unser … Gegrüßet seist du, Maria … Ehre sei dem Vater …

 

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9. Tag

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Heimgang  der heiligen Klara

 

Am 8. August 1253 umstanden die Schwestern in San Damiano das Sterbelager der heiligen Klara. Eine Schwester berichtet: „Als die heilige Mutter dem Tod schon nahe war – es war an einem Abend in der Nacht zum Samstag – da fing die selige Mutter zu sprechen an, indem sie folgendes sagt: ‚Geh hin in Sicherheit, denn du hast ein gutes Reisegeleite. Denn der dich erschaffen, hat dich geheiligt. Er hat dich stets behütet wie eine Mutter ihr kleines Kind und dich mit zärtlicher Liebe geliebt.’ und sie fügt hinzu: ‚Du Herr, sei gepriesen, weil Du mich erschaffen hast.’.“

 

So spricht eine Sterbende, deren Tage und Jahre bestimmt waren von Armut, Fasten, nächtlichem Gebet und Schmerzen in 28-jähriger Krankheit. Das Geheimnis dieses Lebens und Sterbens ist Jesus Christus selbst, der unseretwegen arm geworden ist, um uns alle reich zu machen. Er hatte nichts, wohin er Sein Haupt legen konnte und doch in letzter kindlicher Hingabe betete: „Abba, lieber Vater.“ Dieser Jesus war für die heilige Klara Weg geworden. In Ihm sah sie am Ende ihres Lebens alles vom Anfang her:

„Du Herr, sei gepriesen, weil Du mich erschaffen hast.“

 

Gebet: Jesus, Du hast in der Freude des Heiligen Geistes gebetet: „Ich preise Dich Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil Du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Kleinen aber geoffenbart hast. Ja, Vater, so hat es Dir gefallen“ (Mt 11,25) Jesus, Dein Gebet erfüllt mich mit tiefer Freude. Ich möchte zu Deinen Kleinen gehören und meine Hand bedingungslos in Deine Hand legen wie die heilige Klara.

Sei gepriesen, o Herr, für die heilige Klara! Amen.

 

Liebe heilige Klara, dein Sterben war seliger Hinübergang und letztes Einswerden mit dem dreifaltigen Gott. Begleite mich auf meinem Lebensweg und sei mit Jesus und Maria zugegen in meiner letzten Stunde. Ich vertraue fest auf deine Fürbitte und danke dir für die Erhörung in meinem besonderen Anliegen … Amen.

 

Vater unser … Gegrüßet seist du, Maria … Ehre sei dem Vater …

 

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Gebet zum Abschluss der Novene

 

Liebe heilige Klara, mit großem Vertrauen habe ich zu dir gebetet, damit du mein Anliegen deinem Bräutigam, unserem Herrn Jesus Christus, vorträgst und Ihn bittest, Er möge mich in meinem besonderen Anliegen … erhören, wenn es sein heiliger Wille ist.

 

Jesus selbst hat ja gesagt: „Bittet, und ihr werdet empfangen, suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden. Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan werden.“ (Mt 7,7-8)

Erflehe mir diesen tiefen Glauben, der alles von unsrem lieben und allmächtigen Vater erwartet, dass ich nicht nur Kind Gottes heiße, sondern in Wahrheit auch ein Kind Gottes bin, denn Jesus hat gesagt: „Denen, die zum Glauben gekommen sind, werden diese Wunderzeichen folgen: in meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, sie werden in neuen Sprachen reden, wenn sie Schlangen aufheben oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden, und den Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.“ (Mk 16,17-18)

 

Liebe heilige Klara, erbitte mir die Gnade der Ganzhingabe an den heiligen Willen Gottes, damit ich ein williges Werkzeug seiner Barmherzigen Liebe sein kann. Amen.

 

Maria, Braut des Heiligen Geistes, bitte für mich. Amen.

 

 

Die Zitate wurden den franziskanischen Quellenschriften entnommen.