Franziskanische Heilige und die Gottesmutter

 

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Das Bild der Gottesmutter und Clara`s Einkleidung

Clara ging in der entscheidenden Nacht ihres neuen Beginnens zur Portiunculakapelle. In diesem Heiligtum der Gottesmutter, das dem ersten franziskanischen Orden Mutterkirche ist, nahm Clara das Ordensgewand aus der Hand des hl. Franziskus. Dieser Vorgang hat tiefe Bedeutung für das Leben Claras: "Nirgendwo anders durfte der Orden der Jungfrauen am Abend der Zeiten zur Blüte erweckt werden, als im Kirchlein derer, die als erste und würdigste von allen einzig allein Mutter und Jungfrau zugleich war."

 

Das die Einkleidung Claras im Heiligtum der Mutter Gottes geschieht, ist bezeichnend für das, was Clara selbst der Welt bedeuten sollte:

"die Frauen mögen Clara nachahmen, ein Nachbild der Mutter Gottes, eine neue Führerin der Frauen."

Franziskus, der "Jünger des menschgewordenen Wortes",

hat den Namen "zweiter Christus" erhalten (siehe Enzyklika "Rite expiatis" vom Papst Pius XI; 2.Ferbuar 1926, in Acta Apost. Sedis, ann 18, vol 18 nr. 5, 3. Mai 1926).

Clara tritt neben ihn als "Nachbild der Muttergottes".

 

Es ist wie ein Gesetz jeden großen Anfanges, dass der ganze Mensch im Mann und Frau gleichzeitig beginnt:

Adam - Eva, Christus - Maria, Franziskus - Clara.

 

Clara und ihre Schwestern, wie es der Kardinalprotektor Rainald sagt, folgten

"den Fußspuren Christi selbst und seiner heiligsten Mutter".

Den Willen Franziskus; die Feste der Gottesmutter frei vom Fastengebot zu wissen, trägt die heilige Clara weiter. Clara vertraut auf die Hilfe Mariens.

Die Gottesmutter nimmt den Menschen in die wahre Pflicht, er darf auch um ihretwillen in seinem Leben nicht versagen.

An Maria sieht der Mensch, wie man dem sich zur Menschheit neigenden Gottessohn begegnen muss. Sie wurde als leibliche Mutter des Herrn leuchtendes Vorbild für die Seelen, die den Herrn geistlich empfangen will. Deshalb kann der Mensch dann am besten seinen Gott begegnen, wenn er sich bemüht, die Züge des Marienslebens im eigenen Leben nachzuformen.

Clara sieht die Gottesmutter gleich ihrem göttlichen Sohne ein Leben in Armut führen und deshalb sieht sie sich auch durch Maria zur Armut verpflichtet.

Maria neigte sich in Demut als Magd dem göttlichen Willen.

So ruft die Nachfolge Mariens zu demütigen Sinn. Wer sich in dieser Weise durch Jungfräulichkeit, Armut und Demut nach dem Bilde Marias formt, der wird von Gott zu einer Gnade berufen, die wiederum der Begnadung Mariens nachgebildet ist:

er wird den Sohn des Allerhöchsten "geistigerweise in keuschen und Jungfräulichen Leib (wie es Clara formuliert) tragen".

Und er wird auch Maria bis unter das Kreuz Christi folgen.

Clara war Schülerin des heiligen Franziskus. Mit ihm hatte sie eine innige Liebe zur Mutter Gottes gemeinsam. Aber sie sagt hier mehr als er. Sie ist in solcher Stärke vom Gedanken der Nachfolge Mariens ergriffen, dass sie mehrfach seiner Mahnun zur Christusnachfolge die Mahnung zur Mariennachfolge hinzufügt.

 

Textverweis: Leben und Schriften der heiligen Clara, P. Engelbert Grau OFM

 

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Alle Franziskanische Heilige verehrten die Muttergottes Maria

 

DAS ANGELUS - GEBET!

Immer wenn die Glocken der katholischen Kirchen zum Angelusgebet läuten, laden sie uns ein inne zu halten und eine kleine Pause im Alltagsgeschehen einzulegen.

Bruder Benedikt Sinigardi von Arezzo (1241) war beeindruckt von den Predigten des hl. Franziskus. Er fügte dem Mariengruß des heiligen Franziskus, die Worte:

„Der Engel des Herrn sprach zu Maria“ hinzu. Bruder Benedikt von Arezzo (1190) pflegte wie der heilige Franziskus, die Liebe zur Gottesmutter. Er wollte sein Leben hingeben für das Heil der Seelen.

Seine Liebe zu Maria bleibt uns gegenwärtig erhalten, vorallem durch das ANGELUSGEBET, das auf ihn zurückgeht!

Die ganze Kirche und Christenheit begann letztendlich durch ihn wie auch durch das Mitwirken des heiligen Bonaventura (auch Franziskaner), dieses Gebet zu sprechen.

Heute ist das Angelusgebet der ganzen Welt bekannt.

Vorallem durch das tägliche und öffentliche Angelusgebet des Papstes in Rom, mittags um 12 Uhr.

 

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Bernhardin von Siena
Bernhardin von Siena

 

SIEBEN FREUDEN ROSENKRANZ!

Der Franiskaner Bernhardin von Siena war ebenfalls ein Muttergottes Verehrer. Durch ihn fand der "sieben Freuden Mariens" Rosenkranz (auch Franziskanischer Rosenkranz genannt) weite Verbreitung! Er predigte nicht nur davon sondern trug den Rosenkranz der Sieben Freuden Mariens an seinem Strick und betete ihn täglich. Maria erschien ihm und versicherte ihm: "Diese Frömmigkeitsübung, die du da pflegst, ist mir sehr genehm. Denn du ehrst mich täglich mit diesem Rosenkranz. Ich bekam von meinem Sohn für dich die Gande der Wunder und des apostolischen Eifers. Weiter versichere ich dir, du wirst im Himmel an meinen Freuden teilnehmen."

Die Kirche approbierte diese Gebetsübung offiziell.

Papst Julius II., Leo X., Paul V., Innozenz XI., und Pius X förderten diese Gebetsübung.

 

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Heiliger Pater Pio bitte für uns!
Heiliger Pater Pio bitte für uns!

Man kann sich das Leben des Bruders Pater Pio von Pietrelcina ohne Maria nicht vorstellen.

Die Muttergottes ist ihm oft erschienen!

Sie begleitete ihn zur heiligen Messe - in der kleinen Kirche von der heiligen Anna - sogar zum Altar.

"A Madonnella nostra"; "Unsere Madonna" (Madonnela: ital. verniedlichungsform für Madonna - Maria) , so süss nannte der heilige Pater Pio die Beschützerin von Pietrelcina. Unter anderem lagen ihm die Muttergottes aus Pompei, Fatima und die Botschaften der Gottesmutter aus Fatima sehr am Herzen.

Es gibt wohl niemanden der mehr Rosenkränze am Tag gebetet hat als Pater Pio.

Er schaffte es bis zu 100 Rosenkränze am Tag zu beten.

Maria begleitete ihn sein Lebenlang, auch wenn er unter den Stigmen zu leiden hatte,ließ sie ihn nicht allein.

Pater Pio, Geburtsname: Francesco Forgione, geboren: 25. Mai 1887.

Bekannt ist Pater Pio vorallem durch seine Seelenschau als Beichtvater, seine Stigmata, Wunderheilungen und seine Fähigkeit der Bilokation.

gestorben: 23. September 1968.

Selig gesprochen: 1999

Heilig gesporchen: 17. Juni 2002

Bei Pater Pio in San Giovanni di Rotondo

 

 

 

 

Ein Vortrag

Mit Maria „Amen“ sagen!

Vortrag in Kevalaer

P. Raniero Canatalemessa Ofmcap Franziskaner Kapuziner

 

Als Maria zu Elisabeth kam, empfing diese sie mit großer Freude, und, erfüllt vom Heiligen Geist, rief sie aus: „Selig ist die, die geglaubt hat, daß sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ“ (Lk 1,45). Es besteht keinerlei Zweifel daran, daß dieses Wort der Elisabeth sich auf die Antwort bezieht, die Maria dem Engel gegeben hat:

„Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38).

Mit dieser Antwort verhält es sich nach Origenes so, als ob Maria zu Gott sagen würde: “Sieh mich an, ich bin eine Schreibtafel: der Schreiber möge schreiben, was er will, der Herr aller Dinge möge mit mir tun, was er will”. Er vergleicht Maria mit dem Wachstäfelchen, welches man damals zum Schreiben benutzte. Übertragen auf die heutige Zeit können wir also sagen, daß Maria sich Gott darbietet wie ein weißes Blatt Papier, auf das er schreiben kann, was er will.

Auf den ersten Blick könnte man glauben, daß das, was Maria getan hat, ein Leichtes war, daß sie damit nicht ihren bedingungslosen Glauben unter Beweis gestellt, sondern vielmehr aus Berechnung gehandelt hat. Mutter eines Königs zu werden, der herrschen würde über das Haus Jakobs, Mutter des Messias zu werden! War es nicht dies, wovon jedes hebräische Mädchen träumte? Diese Argumentation ist die eines schwachen Menschen. Wahrer Glaube hat niemals etwas zu tun mit Privilegien und Ehren, vielmehr ist Glauben immer ein wenig Sterben, so auch und vor allem der Glaube Mariens in jenem Augenblick. Gott täuscht den Menschen nicht, er pflegt sich seine Zustimmung nicht zu erschleichen, indem er ihn über die Konsequenzen, über das, was ihn erwartet, im unklaren läßt. Dies sehen wir in all den großen Augenblicken, da Gottes Ruf an einen Menschen ergeht.

Aber selbst unter ausschließlich menschlichen Aspekten betrachtet, ist die Situation Mariens die völliger Einsamkeit. Wem kann sie denn erzählen, was ihr widerfahren ist? Wer wird ihr glauben, wenn sie sagt, daß sie das Kind, das sie erwartet, vom Heiligen Geist empfangen hat? Etwas derartiges ist niemals zuvor geschehen und wird auch nach Maria niemandem mehr geschehen.

Zweifelsohne wußte Maria auch, was im Gesetzbuch geschrieben stand: daß ein Mädchen, welches zum Zeitpunkt der Heirat nicht mehr Jungfrau ist, vor die Tür des Vaterhauses gebracht und dort von den Einwohnern des Dorfes gesteinigt werden soll (vgl. Dtn 22,20f.). Wir sprechen heute gerne vom Risiko des Glaubens und meinen im allgemeinen damit das intellektuelle Risiko; für Maria aber ging es um ein reales Risiko!

Carlo Carretto berichtet in seinem Büchlein über die Muttergottes, unter welchen Umständen ihm der Glaube Mariens in seiner ganzen Tragweite bewußt wurde. Als er bei seinen Freunden, den Tuareg-Nomaden, in der Wüste lebte, erzählte man ihm von einem Mädchen aus dem Lager, das mit einem jungen Mann verlobt worden war, aber noch nicht mit ihm zusammenlebte, da es noch zu jung war. Carlo Carretto bemerkte die Übereinstimmung der Situation des Mädchens mit der Marias, wie Lukas sie uns berichtet. Als er zwei Jahre später erneut eine Zeit in demselben Lager verbrachte, erkundigte er sich nach dem Mädchen. Ihm fiel auf, daß seine Frage unter seinen Gesprächspartnern eine gewisse Verlegenheit auslöste, und einige Zeit darauf näherte sich ihm einer von ihnen, nahm ihn unter großer Heimlichkeit beiseite und klärte ihn ohne Worte über das Schicksal des Mädchens auf: Er fuhr sich mit einer Hand über die Kehle mit der charakteristischen Geste der Araber, die besagt: “Man hat ihr den Hals durchgeschnitten”. Sie war vor ihrer Eheschließung schwanger geworden, und um der Ehre der Familie willen mußte sie auf diese Weise sterben. Und wieder mußte Carretto an Maria denken, an die Blicke, die die Leute von Nazaret sich zugeworfen haben mochten, vielsagend, und plötzlich begriff er ihre grenzenlose Einsamkeit und erwählte sie noch in derselben Nacht zu seiner Weggefährtin und zur Herrin seines Glaubens.

Von Abraham sagt die Schrift in einer ähnlichen Situation, als auch ihm, trotz seines hohen Alters, ein Sohn versprochen wurde, gleichsam mit einer Art staunenden Triumphes: Abraham glaubte dem Herrn, und der Herr rechnete es ihm als Gerechtigkeit an (Gen 15,6). Mit wieviel größerem Triumph dürfen nun wir dasselbe von Maria sagen! Maria glaubte dem Herrn, und der Herr rechnete es ihr als Gerechtigkeit an.

Paulus sagt, daß Gott den liebt, der mit Freude gibt (vgl. 2 Kor 9,7), und Maria hat ihr “Ja“ zu Gott mit Freude gegeben. Das Verb, mit dem Maria ihre Zustimmung formuliert, das in der Übersetzung „fiat“ oder „es geschehe“ heißt, steht im griechischen Original im Optativ (genoito). Wer den Optativ verwendet, drückt damit nicht aus, daß er akzeptiert, weil ihm nichts anderes übrigbleibt, er drückt keine Resignation aus, sondern im Gegenteil: seine Zustimmung entspricht einem lebhaften Wunsch, so, als ob er sagen würde: “Auch ich wünsche mit jeder Faser meines Wesens das, was Gott wünscht; sein Wille möge bald in Erfüllung gehen.
Aber was Maria tatsächlich sagte, war nicht: „Mir geschehe“, oder „fiat“ oder „génoito“. (Sie sprach kein Deutsch, kein Lateinisch und kein Griechisch!) Was also sagte sie? Welches Wort benutzte ein Jude, wenn er sagen wollte: „So sei es”? Er sagte „Amen”. Jedesmal, wenn wir in der Vulgata am Ende bestimmter Psalmen „fiat, fiat“ lesen und in der Version der Septuaginta „genoito, genoito“, so steht an der entsprechenden Stelle im hebräischen Original, das Maria kannte: „Amen, amen“.
Mit diesem „Amen“ sagt Maria: „So ist es und so sei es”. Glaube und Gehorsam zugleich liegen in diesem Wort. Wer Gott auf diese Weise antwortet, der bestätigt, daß das, was Gott sagt, wahr ist und er sich dem unterwirft. Wer „Amen“ sagt, sagt „Ja“ zu Gott.

Unser „Amen“, unser „Ja“ zu Gott muß zugleich auch ein erneuertes „Ja“ zu der Sendung sein, zu der Gott uns mit dem Priestertum berufen hat.

In einem Exerzitienkurs erlebt man von neuem die in Jesaja 6 geschilderte Erfahrung: Angesichts der Heiligkeit Gottes wird sich der Prophet seiner „Unreinheit“ bewußt, das Feuer reinigt seine Lippen, und als er den Ruf Gottes vernimmt: „Wer wird für uns gehen? Wen soll ich senden?“,

antwortet er mit Entschlossenheit:

 

„Hier bin ich, sende mich!“

Auch wir haben im Licht des Wortes Gottes erkannt, daß wir einer Reinigung bedurften, und nun sind wir bereit, das „Hier bin ich!“ zu wiederholen, das wir am Tag unserer Priesterweihe aussprachen: „Hier bin ich, sende mich!“

Auch die Erfahrung des Ezechiel wiederholt sich. Nachdem er die kleine Buchrolle „gegessen“ hat, hört der Prophet, wie Gott zu ihm sagt: „Geh zum Haus Israel und sprich mit meinen Worten zu ihnen (vgl. Ez 3, 1-4).

Dasselbe sagt Gott nun zu uns: „Geh und verkünde!“ – Und was? – Das „gegessene“ Wort, das du in dich aufgenommen und von dem zuallererst du selbst dich hast „verletzen“ lassen... in diesem Fall also das Wort des Römerbriefes. Verkünde das Heils-Geheimnis, das Paulus dir auf wunderbare Weise dargelegt hat: die Liebe Gottes als Fundament von allem, die Sünde, die Gerechtmachung, und daß es „jetzt keine Verurteilung mehr gibt für die, welche in Christus Jesus sind“ (vgl. Röm 8, 1). Du wirst sehen, daß das Wort, welches zuerst in deinem Magen „bitter wie Galle“ war, in deinem Mund nun „süß wie Honig“ wird (vgl. Offb. 10, 10).
Und wenn du nicht dazu berufen bist, das Heil mit dem Wort und der Predigt zu verkünden, dann verkünde es mit deinem Leben.

Zum Abschluß dieser Exerzitien möchte ich Euch, liebe Brüder, ein Wort mit auf den Weg geben, das mir persönlich besonders viel bedeutet. Ich lese es zuerst im Wortlaut, wie es beim Propheten Haggai steht, um es dann direkt an Euch weiterzugeben: „Aber nun fasse Mut, Serubbabel – Spruch des Herrn –, fasse Mut, Hoherpriester Jeschua, Sohn des Jozadak, faßt alle Mut, ihr Bürger des Landes – Spruch des Herrn –, und macht euch an die Arbeit! Denn ich bin bei euch – Spruch des Herrn der Heere“ (Haggai 2, 4).

Aber nun faßt Mut, ihr Priester, faßt Mut, ihr Diakone und ihr Ordensmänner, faßt alle Mut, ihr Christen in Deutschland

Spruch des Herrn –,

und macht euch an die Arbeit!

Denn ich bin bei Euch – Spruch des Herrn der Heere.“