Das Wesen der Göttlichen Barmherzigkeit

Das Wesen der Andacht zur Göttlichen Barmherzigkeit […] besteht im Vertrauen. Dieses garantiert dem Vertrauenden nicht nur das ewige Glück, sondern auch andere Gnaden. sowohl Erlösungsgnaden als auch irdische. Das Vertrauen an sich ist schon Verehrung. Ohne Vertrauen kann man die Früchte der Andacht nicht in Anspruch nehmen. Gemäß der Offenbarung vom Februar 1938 schöpft man die Gnaden aus der Quelle der Barmherzigkeit nur mit einem Gefäß, und zwar mit dem Vertrauen.

[…]

Die Verehrung besteht ihrer Definition nach im Lobpreis der Barmherzigkeit. Zahlreiche Offenbarungen erklären, dass die Verehrung der Göttlichen Barmherzigkeit nichts anderes ist als das Vertrauen auf sie. Daher stellt das Vertrauen allein schon die Verehrung dar, auch  wenn es an anderen Elementen fehlen würde. [...]

Jesus knüpft an Seine Offenbarung viermal die kategorische Forderung, die Barmherzigkeit zu üben. Er nannte drei Möglichkeiten, dem Nächsten Barmherzigkeit zu erweisen: die erste ist die Tat, die zweite das Wort und die dritte das Gebet. In der Offenbarung vom 1.Oktober 1937 fügte der Heiland hinzu, dass ein Mensch, der zeit seines Lebens nicht in irgendeiner Weise Barmherzigkeit übte, am Tage des Gerichts die Barmherzigkeit Gottes nicht erfahren wird. So ist – nach dem Vertrauen – das Ausüben der Werke der Barmherzigkeit gegenüber dem Nächsten das zweite Fundament der Verehrung. Es gehört jedoch nicht zu ihrem Wesen.

(aus "Die heilige Schwester M. Faustine und ihre Aufgabe" von P. Andreas Witko)